Vorgeschichte

Schon länger spiele ich mit dem Gedanken, einen Segler mit Impeller/EDF zu haben. Doch die Segler sind meist zu gross, zu teuer und es gibt dazu auch keine Informationen, wie das zu bewerkstelligen ist.

Das änderte sich auf einmal, als immer mehr Modellflieger auf einen Multiplex Funray einen solchen Impeller schnallten. Das hat mich nicht mehr losgelassen und nun liegt ein solcher Kit, eine EDF/Impeller Gondel von Wemotec und ein Impeller aus einer FMS Yak130 bereit. Und hier möchte ich versuchen, den Bau dieses Fliegers zu dokumentieren.

Die Gondel

Gedanken zum Einbau der Gondel

Bevor ich überhaupt mit dem Bau des Fliegers beginne muss ich sicher sein, dass es auch tatsächlich funktioniert. Meine Idee ist, dass ich die Gondel jederzeit abmontieren kann. Dies, um einen eventuellen Schaden am Impeller reparieren zu können ohne den Flieger zu sehr zu verletzen. Andererseits könnte ich den Funray so auch als reinen Segler verwenden.

So habe ich als erstes eine Kartonvorlage ausgeschnitten. Damit versuche ich zu verstehen, ob ich alles so machen kann, wie ich mir vorstelle.

Das ist eine Seite des leeren Rumpfes. Hier sollte die Gondel platziert werden.

Das ist die Gondel. Eine 69mm Gondel von Wemotec.

Version 1

Ich habe mir also aus Karton eine Vorlage geschnitten. Darin sind die für mich alle notwendigen Ausschnitte vorhanden, um auch mit der Gondel die Flügel richtig montieren zu können.

Und so wie es aussieht, stimmt das so. Hier ist die zweite Rumpfhälfte provisorisch angebracht und alle Durchgänge scheinen frei zu sein.

Wenn dann tatsächlich alles stimmt, werde ich die Vorlage auf den Gondelfuss kleben, nachzeichnen und dann den Fuss so zurechtschneiden.

Aber der Nachteil dieser Variante ist, dass der Fuss so fest im Rumpf steckt und der Impeller nicht demontierbar ist. Also muss eine andere Variante her.

Version 2

Meine Version 1 habe ich im RC-Network und auch in einer Facebookgruppe veröffentlicht und nach Meinungen gefragt. Aus der FB Gruppe kamen doch einige Reaktionen. Eine davon war mit einer Skizze wirklich toll dokumentiert und eine für mich sehr gute Lösung. So sieht das aus.

So habe ich mich daran gemacht und einen Prototypen gebaut. Nur werde ich anstelle des Ausschäumens Balsaholz verwenden und die Gondel wenn möglich mit 2 Schrauben an der Halterung anschrauben. So würde die Gondel abnehmbar werden.

In der Form des Kartons aus Version 1 habe ich den Träger aus 4mm Pappelsperrholz geschnitten. Oben der Teil etwas verlängert und beidseitig mit 10mm Balsaholz aufgedickt. Das Balsa habe ich so zurechtgeschliffen, dass dieser Teil in den Gondelfuss passt.

Von oben sieht das so aus. Hier müsste ich noch ein oder mehrere Löcher für die Kabeldurchführung des Impellers bohren.

Im Rumpf eingelegt sieht das dann so aus. Oben schaut der Teil aus dem Rumpf, der dann in den Gondelfuss eingeführt und dort festgeschraubt wird. So wäre der Impeller jederzeit abnehmbar.

Hier ist die ungekürzte Gondel aufgesteckt. Der Fuss müsste mit einem kleinen Winkel geschnitten werden.

Auch im inneren des Rumpfes sieht alles gut aus. So ist von vorne auch die Flügelbefestigung frei zugänglich und wird durch den Einbau nicht gestört.

Ich finde dies eine gute Variante und das Teil ist mir nicht schlecht gelungen. Nur leider aus Pappelsperrholz und nicht aus gutem Sperrholz. So müsste ich, kommt diese Version zum Einsatz, das Teil nochmals bauen.

Meine endgültige Lösung

Nun habe ich das Teil nochmals neu gemacht, diesmal aus 4mm Sperrholz. Das ist doch einiges fester.

Auch zu sehen ist, dass ich den Fuss etwas kürzer gemacht habe. Das Teil, das hier nun fehlt wäre sowieso nur in der Luft gehangen und daher nutzlos.
Oben ist ebenfalls bereits die Gondelhalterung beidseitig aufgeklebt und schon in die Form des Gondelfusses gebracht.

Nun heisst es, nochmals alles genau zu messen. Denn als nächstes wird der Gondelfuss auf die richtige Länge gekürzt. Da ich ihn sehr kurz machen möchte, wäre ein Fehlschnitt nicht so gut und die Gondel unbrauchbar.

Es hat geklappt. Die Gondel hat die richtige Position und passt auf den Rumpf.

Von oben her habe ich anschliessend ein Loch in den Aufbau gebohrt, damit die Kabel aus der Gondel in den Rumpf geführt werden können.

Klappt wunderbar.

Herausfräsen aus dem Rumpf

Danach ging es daran, den Platz für das Sperrholzteil heraus zu fräsen. Dafür habe ich in jeder Rumpfhälfte 2mm Material dort abgefräst, so das Teil zu liegen kommt. So kann ich den Rumpf sauber zusammenkleben.

Unschwer ist zu erkennen, dass mir das tatsächlich auch einigermassen geglückt ist. Auf den Bildern ist zu sehen, wie das Sperrholz mittig liegt, der Platz für den Kabelkanal gefräst und auch von oben eine Aussparung für die Kabel besteht. So kann es bleiben.

Gondel aufsetzen – erster Versuch

Alles ist vorbereitet. Nun geht es daran, erstmals die Gondel mit Kabeln aufzusetzen. Jetzt kommt aus, ob das alles funktioniert, die Kabel nach unten durchgehen und so wirklich demontierbar wird.


Gondel bereitlegen und Kabel durch das Loch führen.


Sehr schön passen die Kabel mitsamt den angelöteten Steckern durch das Loch und können durch den Rumpf geführt werden.

Und super! Die Kabel kommen problemlos unten im Rumpf an.

Nun die Kabel vorsichtig ganz durchführen und die Gondel auf den Fuss setzen.

Und fertig. Die Gondel sitzt auf dem Rumpf. Es ist also möglich, die Gondel zu entfernen und mein Plan ist aufgegangen. Das freut mich wirklich sehr.

Damit die Gondel dann auch fest auf dem Fuss sitzt, muss sie noch fixiert werden. Dies versuche ich mit zwei Schrauben, die quer durch den Fuss gehen.

Bau des Flugzeuges

Nun geht es daran, den Funray zu bauen. Dazu werde ich ebenfalls ein wenig schreiben. Auch darauf freue ich mich. Denn es ist das erste Schaum-/Elporflugzeug, welches ich selber baue.

Der Rumpf

Los geht es mit dem Rumpf. Diesen kann ich genau so bauen, wie in der Anleitung steht. Wie bereits geschrieben ist es das erste Mal, dass ich ein Schaummodell selber baue. Bis anhin habe ich diese immer als RTF gekauft.

Dann einfach ein paar Bilder zum weitern Bau des Rumpfes. Alles sieht gut aus und die Teile passen sehr gut zusammen.

Bevor der Rumpf zusammengeklebt wird, geht es an die Befestigung der Gondel auf dem Rumpfstumpf. Dazu habe ich in den Gondelfuss zwei Löcher gebohrt, diese durch den Holzstumpf ebenfalls gebohrt. So wird die Gondel befestigt.

Jetzt konnte der Rumpf zusammengeklebt werden. Es sieht so aus, als ob alles gut gegangen ist und der Rumpf schön gerade geworden ist.

Auch der Rest, also der Einbau für die EDF Gondel, sieht wirklich gut aus. Und vor allem – es funktioniert alles auch tadellos.

Der Funray wird mit einem 6S Akku geflogen. Dieser Akku hat vorne im Rumpf gut platz. Nur musste die Kabinenhaube etwas angepasst werden.

Der Rest, also Seitenruder, Höhenruder, Flügel usw. waren ja Standard. Deshalb gibt es davon auch keine Bilder.

Aber nun ist er Fertig. So wird der Funray hoffentlich bald seine Runden am Himmel ziehen. Ich freue mich riesig darauf.
Der erste Versuch werde ich ab Startwagen starten. Dies, da ich nicht weiss, ob der EDF den Flieger eventuell nach unten drückt. Wenn ich werfe, der Flieger geht sofort nach unten habe ich keine Chance zu korrigieren. Ziel aber ist, dass ich ihn werfen kann.

Und für mich wirklich ein Erfolg. Meine Idee, die Gondel vom Rumpf nehmen zu können um den Funray auch als reinen Segler fliegen zu können liess sich umsetzen und funktioniert. Einfach toll.

Das war es mit dem Bau des Funray EDF. Vom Erstflug und auch weiteren Flügen wird es ganz bestimmt Videos geben.

Update #1 (16.04.2021): Regler wurde heiss, neue Nase gedruckt

Ich hatte den Regler am dafür vorgesehenen Ort montiert. Dieser Ort ist auf der Seite und an einer Stelle, die durch den Akku abgedeckt wird.

Da der Original-Funray mit 3-4S Lipos geflogen wird, reicht dafür der Zwischenraum zwischen Regler und Akku aus, damit auch genügend kühlende Luft an den Regler kommt.

Ich fliege den Funray aber mit 6S Lipos und da war der Zwischenraum sehr klein, der Lipo deckte den Regler fast ganz zu. So konnte keine Luft durchziehen und der Regler wurde sehr heiss, stellte sogar ab. Nach dem Flug konnte ich den Regler nicht in die Hand nehmen, er war viel zu heiss.
So habe ich eine neue Idee gesucht und gefunden.

Als erstes habe ich den Regler von dem vorgesehenen Halter wieder entfernt und wo weit wie möglich nach vorne gelegt. Zum Glück hatte ich die Kabel vom EDF zum Regler lang gemacht, so dass der Regler fast ganz noch vorne in den Rumpf gelegt werden konnte.

Dann habe ich mir überlegt, wie mehr Luft in den Rumpf kommt. Bald bin ich dann darauf gekommen, dass ich mit dem 3D Drucker eine neue Nase könnte und in diese ein Loch mache. So kann die Luft zusätzlich zu den im Rumpf eingelassenen Löchern ebenfalls direkt von vorne durch das Loch in der Nase kommen. Der Regler liegt etwas schräg am Akku angelegt und wird so optimal angeströmt.

Und tatsächlich, es funktioniert. Der Regler wurde bei den Flügen nur noch warm und man konnte ihn gut in die Hand nehmen. 

Und da wäre noch der Link für diese Seglernase, sollte jemand interessiert sein, diese ebenfalls zu drucken.

Update #2 (05.06.2021): Bugfahrwerk eingebaut

Mit dem Start meines Funrays war ich noch nicht zufrieden.

Ich versuchte es beim Erstflug mit dem Startwagen. Das funktionierte gerade mal so. Aber immer den Startwagen mitzunehmen, das stinkt mir doch sehr.

Dann habe ich die weiteren Flüge ab dem Boden, auf dem Rumpf liegend gestartet. Doch das funktioniert auch nur, wenn der Rasen ein wenig feucht ist. Ist der Rasen zu trocken, funktioniert das fast nicht mehr. Denn mein eingebauter EDF hat dafür etwas wenig Leistung. 

All das ist hier in diesem Video zu sehen.

Auch der Versuch eines Handstarts ging völlig daneben. Auch hier fehlt dem 70mm EDF aus der FMS Yak130 die Leistung, um den Flieger zu ziehen. Und ich denke, der Sturz des EDF’s stimmt dafür nicht. Denn so, wie er nach unten gegangen ist, hat kein EDF eine Chance, den Flieger in die Luft zu bekommen.

Dann habe ich gesehen, dass es Funrays mit EDF auch mit Bugfahrwerk gibt. So habe ich mich ein wenig umgesehen und informiert, wie das Fahrwerk eingebaut werden kann.

So kam dann mein 3D Drucker wieder zum Einsatz. In meiner Ersatzteilkiste fand ich ein geeignetes Rad und um dieses herum habe ich einen Halter konstruiert. Das Rad hat einen Durchmesser von 40mm.

Diesen Halter habe ich gedruckt, den Rumpf an der richtigen Stelle ausgefräst und das Rad eingebaut.

Das hat recht gut funktioniert und nun bin ich gespannt, wie der Start mit diesem Rad funktioniert. Ich bin überzeugt, dass nun das Problem gelöst ist.

Auch dafür hier der Link für einen eventuellen Nachdruck.

Und das Fahrwerk funktioniert. Sowohl beim Start, wie auch der Landung.