Weshalb der Umbau

Ich hatte den FlyFly Swift gebraucht gekauft und er war bereits voll ausgebaut. Eingebaut war der Motor aus einem Heron und geflogen wurde er mit einem 3S 2600mAh LiPo. Dieser LiPo passte genau unter den Einbau und das war so eigentlich recht gut gelöst. Doch für mich war dieser Antrieb zu schwach, reichte er doch so knapp für den Start und die Steigflüge waren sehr gemütlich.

Ich habe einen anderen Motor eingebaut und flog den Swift mt 4S 1800mAh LiPo’s. Damit hatte die Swift genug Power und funktionierte tadellos.
Die Akkus passten als einzige 4S Akkus in den Rumpf. Aber der Nachteil von diesen war, dass sie zu klein waren und so sehr schnell leer. Das gefiel mir auch nicht so gut.

Bild des Innenausbaus mit dem kleinen Platz für den Akku.

Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, den Swift vom Motorsegler auf einen reinen Segler mit Schleppkupplung umzubauen. Den Motor habe ich bereits ausgebaut und habe mit dem Einbau der Schleppkupplung begonnen.

Was baue ich denn überhaupt ein?

Das war die grosse Frage. Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten wie ein Einbau mit dem Zugang zur Schleppkupplung durch den Rumpfboden oder die Schleppkupplung in der Seglernase direkt vorne raus.

Skizze der beiden Möglichkeiten

Gemäss einigen Berichten im Internet hat der Ausgang unten im Rumpf den Vorteil, dass dies das Übersteigen des Seglers gegenüber dem Schlepper begünstigt. Diese Kupplung wäre relativ einfach selber zu bauen und somit sehr günstig. Auf der Internetseite f-schleppontour.de ist der Bau und Einsatz recht gut beschrieben.
Da aber der Zugang im Rumpf für den Einbau dieser Kupplung nicht sehr gut möglich ist, habe ich mich für die Variante in der Seglernase entschieden.

Leider kommt man da vorne nicht sehr gut dazu

Es kommt nun eine einfache Multiplex Schleppkupplung zum Einsatz.

Die Multiplex Schleppkupplung

Wie mache ich das?

Bereits beim Multiplex Funray habe ich eine Seglernase hergestellt. Dabei habe ich einen Balsaklotz geklebt und daraus die Nase geschliffen. Dies wollte ich hier auch so machen dann auch so begonnen.

Als Grundplatte habe ich eine Sperrholzscheibe mit Durchmesser des Rumpfes geschnitten
Aus 1cm Balsaholzbrettchen habe ich einen Balsaholzklotz geklebt. Dieser sollte in die Form der Nase geschliffen werden.

Der Unterschied zur Funraynase aber ist, dass hier ein Loch für die Schleppkupplung gebohrt werden muss und dieses Loch auch noch 2 verschiedene Durchmesser aufweisen muss. Ich habe aber keinen sehr genauen Bohrständer und hatte die Befürchtung, dass ich das Loch nicht genau bohren könnte. Deshalb habe ich mir etwas anderes überlegt.

Ich bin seit kurzem im Besitz eines 3D Druckers. So habe ich mich an den PC gesetzt und habe versucht, eine solche Seglernase zu konstruieren. 

Etwa 6 Stunden später war die Nase gedruckt und ich muss sagen, so schlecht sieht diese auf den ersten Blick gar nicht aus.

Fertig gedruckt

Da die Schleppkupplung einen Durchmesser von 10mm, aber 2 Ringe mit 12mm hat, habe ich den oberen Teil mit einem Loch von 10mm und weiter unten dann wurde das Loch 12mm.

Die Idee ist nun, dass die Schleppkupplung in die Nase kommt. In die Kupplung gehört ein Bowdenzugrohr zur besseren Führung des Drahtes. Die Kupplung wird in ein 12mm Carbonrohr gesteckt, damit ein Zugang in den Rumpf gemacht werden kann. 

Ich habe das Ganze mal in den Rumpf gesteckt und muss sagen, das sieht doch gar nicht so schlecht aus. Auch passt das nicht schlecht mit dem Verlängerungsrohr. Dieses muss noch gekürzt werden.

Carbonrohr also gekürzt und zur Kontrolle alles nochmals in den Rumpf gesteckt.

Dann wurde alles geklebt. Da gab es kein zurück mehr und ich hoffte, dass alles auch mit Epoxy noch zusammenpasst und auch hält.

Operation gelungen, für mich auf alle Fälle.

Nun kann die Swift als reiner Segler fliegen. Und was ich toll finde – wenn ich den Motor wieder einbauen möchte, dann kann ich nur die Nase abschrauben, Motor drauf und als Motorsegler verwenden.

Ich bin gespannt auf den ersten Zug.

….    E N D E   ….